Besuch der Synagoge

Am 14.06.2018 um 9.00 Uhr startete die Klasse 6c ihren Ausflug in die Synagoge in Karlsruhe. Nachdem wir eine halbe Stunde mit der Straßenbahn gefahren waren, betraten wir unter einigen Sicherheitsvorkehrungen die Synagoge. Bevor wir den Gebetsraum betreten durften, mussten die Jungs zuerst die jüdische Kopfbedeckung, die Kippa, aufsetzen. Im Vorfeld hatte uns unsere Religionslehrerin gebeten, die Kleiderordnung (also keine zu kurzen Röcke/Hosen) zu beachten. Jedoch stellte sich später heraus, dass es in Ordnung ist, wenn man anzieht, was man selbst als anständig empfindet.

Nachdem wir auf den gemütlichen Sitzen Platz genommen hatten, wurde uns erst einmal erklärt, was eine richtige Synagoge überhaupt ausmacht. Der Leiter der jüdischen Kultusgemeinde ließ uns zuerst kontrollieren, ob der Raum geschützt und gesegnet ist: Wir sollten eine Mesusa am Türrahmen des Eingangs der Synagoge finden. Schnell fanden wir die zwei kleinen Kästchen - eines aus Metall und eines aus Plastik- in denen kurze Auszüge der Thora aufbewahrt sind. Außerdem sagte uns der Leiter, dass die Gebetsrichtung in einer Synagoge immer in Richtung Osten sein muss. Auch diesem Punkt entsprach die Synagoge. Auch die Thora, die Heilige Schrift der Juden, war im Thoraschrein vorhanden. Nachdem wir diese drei Punkte ,,abgehakt“ hatten, dachten alle, dies sei eine richtige Synagoge. Jedoch wurde uns mitgeteilt, dass wir uns momentan nicht in einer richtigen Synagoge im hebräischen Sinne befänden, sondern nur in einem Gotteshaus. Der Rabbi erklärte uns, dass erst die betende jüdische Gemeinde das Gebäude zu einer Synagoge macht.

Danach wurden uns noch ein paar interessante Fakten über das Judentum mitgeteilt. Unter anderem erzählte uns der Leiter der Gemeinde, dass die Menora, der siebenarmige Leuchter, das wichtigste Symbol des Judentums ist und nicht wie erwartet der Davidstern.

Zu guter Letzt wurden uns noch die sieben unterschiedlich alten Thorarollen im Thoraschrein gezeigt. Uns wurde erklärt, dass die schmuckvoll verzierten Thorarollen von Hand auf Pergament (Tierhaut) geschrieben wurden. Bevor wir den großen Saal verließen, durften wir alle noch eine in die Jahre gekommene, eigentlich schon aussortierte Thora, die man sonst nur mit dem Jad, einem Lesestab, berühren darf, mit unseren Händen anfassen. Wir waren sehr beeindruckt, wie wertvoll und arbeitsaufwendig diese Handschriften gefertigt sind. Nachdem wir von den dort arbeiteten Leuten nett verabschiedet wurden und wir die Sicherheitsvorkehrungen wieder absolviert hatten, liefen wir zurück zur Straßenbahn, die uns dann pünktlich um 12.30 Uhr wieder nach Durmersheim brachte.

Unsere Lehrerinnen Frau Kiefl und Frau Arbogast freuten sich sehr über das Lob von Frau Berger von der Synagoge für unser gutes Verhalten im Gotteshaus. Unserer Klasse hat der Ausflug in die Synagoge sehr gefallen, da wir viel Neues über das Judentum erfahren konnten.

Jaro Breunig

Fabian Weisenburger