Wie haben die Schülerinnen und Schüler am WHG gewählt?
Die Jugend ist die Zukunft. Und doch kann genau sie nicht mitbestimmen, wie das Land in den kommenden Jahren regiert werden soll. Schließlich ist man in Deutschland bei der Bundestagswahl erst ab dem Alter von 18 Jahren wahlberechtigt. Man könnte sich vorstellen, dass dieser Umstand bei jungen Menschen zu Frustration und Politikverdrossenheit führt.
Um Jugendlichen einen Einblick in das politische Geschehen zu geben, gibt es Konzepte wie das der Juniorwahl. Diese findet immer zeitgleich zu anstehenden Wahlen in Deutschland statt. So auch vergangenen Februar parallel zur Bundestagswahl. Zusätzlich zum eigentlichen Wahlvorgang werden im Unterricht Themen rund um die Wahl besprochen. Bei der Durchführung liegt ein besonderes Augenmerk darauf, dass alles unter Realbedingungen abläuft. Auch am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium erfolgte in der Woche vor der offiziellen Bundestagswahl die Juniorwahl. Teilnehmen durften hier alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 12.
Nun ist natürlich interessant zu wissen, wie die Ergebnisse der Juniorwahl am WHG im Vergleich zur Bundestagswahl ausgefallen sind. Eine Sache sticht direkt ins Auge: Am WHG erhält DIE LINKE mit rund ein Fünftel der Zweitstimmen (21%) die meisten Stimmen, dicht gefolgt von der CDU (19%). Auffallend ist, dass am WHG die Parteien FDP und BSW die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten und somit, anders als bei der tatsächlichen Bundestagswahl, in den Bundestag einziehen würden. Des Weiteren fällt auf, dass die AfD bei den Schülerinnen und Schülern am WHG deutlich schlechter abschneidet. Am WHG bekam sie 9% der Stimmen, was in etwa der Hälfte des tatsächlichen Wahlergebnisses entspricht.
Dieses Wahlverhalten von Jugendlichen könnte zur Annahme führen, dass diese Unterschiede auch in den Ergebnissen der Erststimme zu erkennen sind. Jedoch konnte Kai Whittaker von der CDU sowohl am WHG als auch im Wahlkreis Rastatt die meisten Stimmen für sich gewinnen.
Die Juniorwahl zeigt also deutlich, dass Jugendliche nicht immer die gleichen politischen Interessen vertreten, wie der Rest der Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, die Juniorwahl auch in Zukunft durchzuführen. So fühlen sich Schülerinnen und Schüler gehört und motiviert auch später am politischen Geschehen mitzuwirken.
Anna Ait-Moussa und Sarah Schäfer (K1)