1001 Gründe zum Feiern in der Rheinauhalle

Ein geschätzter Abiturjahrgang verlässt das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium

Fünf SchülerInnen haben die Traumnote 1,0; fast die Hälfte des Jahrgangs hat eine Eins vor dem Komma; der hervorragende Durchschnitt lag bei 2,1 — ein leistungsstarker und im Schulleben stark engagierter Jahrgang ist am Freitag, 8.7. 2022 in der festlich geschmückten Rheinauhalle in Au am Rhein verabschiedet worden. Nach dem musikalischen Auftakt der WHG Bigband unter der Leitung von Musiklehrer Thomas Urban ging WHG-Schulleiter Thomas Dornblüth auf die Besonderheiten der „Generation Z“ ein, zu der laut dem Sozialisationsforscher Klaus Hurrelmann die zwischen 1996 und 2010 Geborenen gerechnet würden. Diese würden im Gegensatz zu ihrer Vorgängergeneration nun als völlige „Digital Natives“ wie selbstverständlich in der digitalen Welt leben, auch wenn manche Veränderung, wie etwa der Ausbau künstlicher Intelligenz, womöglich den ein oder anderen Beruf nicht nur sehr verändern, sondern sogar verdrängen könnte. Voller Zuversicht, so Thomas Dornblüth, könne die Generation Z für die nähere Zukunft sein. Die Unternehmen müssten den Vorstellungen von Erwerbstätigkeit nämlich immer mehr entgegenkommen, da ihnen der Nachwuchs ausgehe. Dabei seien für die Absolventengeneration drei Vorstellungen zentral: Arbeit solle Spaß machen, die Balance zwischen Arbeit, Freizeit und Familie solle stimmen und die Arbeit solle als sinnvoll erlebt werden. Reichtum dagegen sei nicht das Ziel der Mehrheit. Auf Sicherheit und einen verlässlichen familiären Rahmen würden die durch Corona besonders krisenerfahrenen jungen Erwachsenen aber großen Wert legen. Zum Schluss der Rede kam ein Filmausschnitt aus dem zum Abimotto „Alabin“ passenden Disneyfilm zum Einsatz und der Schulleiter wünschte den AbiturientInnen, dass sie sich wie Jasmin im Märchen von Aladin auf den fliegenden Teppich begeben mögen, um voller Vertrauen und Freiheit neue Wege zu entdecken.

Auch die Abiturientin Anna Weisenburger, die in diesem Jahr den Scheffelpreis für herausragende Leistungen im Fach Deutsch erhielt, beschäftigte sich mit den offensichtlichen Chancen ihrer Generation. Zugleich seien sie als junge Erwachsene aber auch von immensen Lasten wie dem Klimawandel und dem demographischen Wandel betroffen. Dieses Spannungsfeld mache die Suche nach dem richtigen Weg, nach der Erfüllung nicht einfach, was sie auch anhand der Protagonisten der Prüfungslektüren verdeutlichte. Daher komme es im Leben vor allem darauf an, offen für spontane Wege und ungeplante Abzweigungen zu sein, so wie dies auch einige Lehrer von ihren Lebenswegen berichtet hätten.

Nach den ermutigenden und kurzweiligen Wünschen des Elternvertreters Thomas Brandt bestaunte das Publikum den aufwändig gedrehten Abifilm. Als Höhepunkt wurden die Abiturzeugnisse und zahlreiche Preise für besondere Leistungen überreicht, bevor beim gemeinsamen Essen und Feiern der allerletzte Schultag der AbiturientInnen 2022 zu Ende ging. Besonders in Erinnerung blieb dabei das gefühlvolle Solo von Sophie Fink, die begleitet von der Bigband das Lied „Time After time“ sang.

Susanne Treiber