Der Plan des Verbrechertriumvirats STINK (perfekt abgestimmt von Daniela Schwabauer, Isabella Ruggeri und Beatriz Spasow) klang genial: Madame de Vascalles, die mächtigste Politikerin der Welt unter ihre Kontrolle zu bringen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen; dabei ihren Widersacher, den britischen Geheimdienst „The Department“ (mit Nina Schmitt als eleganter „M“) endgültig abzuservieren.
Die schräg inszenierte Agentenkomödie lebte von effektvollen Inszenierungsideen und passend betonten Dialogen. Dazu kamen die vielen gelungenen Ideen im Bereich der Technik, die für das digitale Bühnenbild und die punktgenau passenden Geräusche sorgte: Mit stimmungsvollen Melodien wie den Nationalhymnen Englands und Russlands oder James-Bond-Songs, Explosionen und Stimmen aus dem Off entstand so eine witzige Gesamtkomposition, die den Zuschauern sichtlich Spaß machte. Denn alle fieberten mit, um Madame de Vascalles (Emilia Schnonowski) und vor allem auch ihr goldiges Hündchen Pixibelle zu retten, das von den Bösen in einer hinterhältigen Intrige entführt worden war.
Die letzte Hoffnung der Welt lag daher auf Dirk Smirk, dem super geheimen Geheimagenten mit großem Ego und herzlich wenig Ahnung. Als Überraschungsdarsteller konnte die Drama Group hier mit dem Gaststar aus den USA, Amari Georg punkten, der die stilisierte Ironie seiner Rolle sehr gut zum Ausdruck brachte. Auch der exzentrische Professor Pretorius (Finn Melloh) zeigte vollen Einsatz, ebenso die spontanen Gastdarsteller aus dem Kollegium und der Schulleitung, die auf die Bühne geholt wurden, um die Welt mithilfe des Publikums aus den Armen von STINK zu befreien. Aber vor allem war es die Assistentin Letizia La Rocca alias Captain Tremaine, die alles richtig überblickte und ihrem „Topagenten“ den ein oder anderen guten Hinweis gab, sodass bei allen drei Vorstellungen der AG unter der Leitung von Julia Makowiecki und Ralf Lehnert am Ende das Gute siegte.
Susanne Treiber
Statement von Amari Georg, Gastschüler aus den USA am WHG Durmersheim:
Joining the English Drama Group was something I didn’t expect to enjoy as much as I did:
Dirk Smirk war anders als jede Rolle, die ich zuvor gespielt hatte. In den USA hatte ich zuvor bereits in fünf Produktionen mitgewirkt, meist in ernsten Rollen. Der Geheimagent Dirk hingegen ist so selbstbewusst, dass er fast schon selbstbesessen ist. Es war eine Herausforderung, in seine Rolle zu schlüpfen, aber dank der unglaublichen Energie der anderen Schüler habe ich mich schließlich in die humorvolle Rolle hineinversetzt.
Aber mehr als die Schauspielerei selbst hat mir die Gemeinschaft, die wir aufgebaut haben, am meisten bedeutet. Wir hatten Probenwochenenden, an denen jeder etwas zum Mittagessen mitbrachte, sodass es zu einem riesigen Buffet wurde. Wir haben nicht nur Mahlzeiten geteilt, sondern auch Geschichten, Lachen und echte Verbundenheit.
I want to thank everyone in the English Drama Group for making this experience so unforgettable: You helped make Germany feel like home!