„Ich wäre lieber in Spanien ein Fremder als in den meisten Ländern. Wie einfach es ist, in Spanien Freunde zu finden!“ – George Orwell
Auch bei uns am WHG können Schüler mit dem Wahlpflichtfach Spanisch Freunde in Spanien finden: Hierfür muss man nur mit ausreichend Open-mindedness am neuen Austauschprogramm mit dem „Instituto“ in Sant Quirze del Vallès teilnehmen. Das taten im Oktober insgesamt siebzehn Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klassenstufe.
Anfängliche Unsicherheiten und die Angst, dass die eigenen Spanischkünste nicht ausreichen werden, konnte uns Frau Friedrich schon auf dem Hinflug nehmen: Sie erstellte einen „Überlebenswortschatz“ mit Sätzen, die wir eventuell im Alltag mit unseren spanischen Gastfamilien brauchen könnten. Nach einem sehr entspannten Flug und einem kurzen Aufenthalt in Girona, ging es für uns mit dem Bus zur Schule in Sant Quirze. Dort angekommen wurden wir herzlich von unseren Austauschpartnern empfangen und begrüßt, bevor wir anschließend von ihnen zu unserem „neuen Zuhause“ begleitet wurden. Auf das obligatorische „Qué tal?“ wird der ein oder andere wohl mit „Bien, pero estoy cansado/a“ geantwortet haben — schließlich waren wir seit drei Uhr nachts auf den Beinen, also unglaublich müde.
Vor uns stand jedoch das Wochenende, das wir nicht als Gruppe, sondern alleine mit unserer Gastfamilie gestalten würden. Viele verbrachten einen Tag in der nahegelegenen Stadt „Sabadell“ oder machten einen Ausflug ans Meer, während andere sich mit ihren Freunden und deren jeweiligen Austauschpartnern trafen. Klar ist, dass uns das Wochenende einiges über die spanische Kultur – vor allem über die spanische Küche – gelehrt hat: Von klassischer Paella bis hin zur süßen Crema Catalana wurde uns eine Bandbreite an kulinarischen Köstlichkeiten geboten.
Die darauffolgende Schulwoche durften wir als richtige, „spanische“ Schüler verbringen: Wir begleiteten unsere Austauschpartnerinnen und Austauschpartner in ihrem Schultag. Einige Lehrer bemühten sich, den Unterricht für uns in „castellano“ („Hochspanisch“ sozusagen- also das, was wir hier in Deutschland lernen) zu leiten, obwohl dieser meist in der Regionalsprache „catalán“ stattfindet.
Außerdem verbrachten wir zwei Tage in Barcelona, wo wir viele Sehenswürdigkeiten besichtigten und das mediterrane Flair der Stadt genießen durften. Eine Rallye durch das gotische Viertel sowie eine Führung durch die beeindruckende „Universidad de Barcelona“ standen auf der Tagesordnung. Da Barcelona für den Architekten Antoni Gaudí bekannt und beliebt ist, durfte ein Besuch in seiner Kathedrale „La Sagrada Familia“ natürlich auch nicht fehlen. Ein weiteres Highlight war der Ausflug zum „Tibidabo“, einem Berg, auf dem eine große Kirche mit einer goldenen Jesus-Statue prangt. Die atemberaubende Aussicht von oben ließ uns nur beinahe die Anstrengung des Hochlaufens verzeihen, aber spätestens bei der Mittagspause mit Stärkung durch ein selbst gemachtes „Bocadillo“ waren die 300 Höhenmeter wortwörtlich „gegessen“.
Das von den spanischen Lehrern organisierte Programm bot uns außerdem eine Vielfalt an Spielen, die uns zum Austausch untereinander anregten: So brachten wir uns gegenseitig „Trabalenguas“ (Zungenbrecher) bei und lernten viel über Traditionen und Bräuche der jeweiligen Herkunftsregionen. Besonders achteten die Lehrer darauf, genügend Freizeit zur freien Gestaltung einzuplanen — diese verbrachten viele mit Souvenir-Shopping oder mit dem Ausprobieren neuer Cafés.
Das durchweg gute Wetter und die allgemein aufgeregte und heitere Stimmung rundeten unsere Woche in Spanien perfekt ab und sorgten dafür, dass die Fotos genauso schön wurden wie unsere Erinnerungen und Erfahrungen. Obwohl uns der Abschied am 24. Oktober schwer fiel, können wir voll Zuversicht auf den Rückaustausch im Mai blicken und freuen uns, die Schülerinnen und Schüler aus Saint Quirze bei uns aufzunehmen. Für uns hieß es also noch nicht „Adiós“, sondern „Hasta pronto!“
Zuletzt bedanken wir uns recht herzlich bei Frau Hurst und Frau Friedrich, die uns auf dieser Reise begleitet und unterstützt haben. Danke, dass Sie immer für unsere Fragen und Anliegen zur Verfügung standen und mit Ihrer immerzu entspannten Art unsere Gruppe angeleitet haben!
Luisa Regnier, K1












